Tageskinder finden
Gesucht, gefunden – als Tagesmutter auf Kindersuche
Wer sich als Tagesmutter bereits um alle Auflagen und Voraussetzungen zur Tagespflege gekümmert hat, braucht noch eines: Kinder, die betreut werden. Dafür bieten sich der suchenden Tagesmutter verschiedene Möglichkeiten.
Eine erste Möglichkeit, um als Tagesmutter an die zu betreuenden Kinder zu gelangen, ist der Weg über das Jugendamt. Dort wird in der Regel eine Kartei geführt, in der sowohl Eltern gelistet sind, die für ihr Kind eines Tagesplatz suchen, als auch Tagesmütter, die freie Plätze anbieten. Die Suche von Tageskindern über das Jugendamt bringt nicht nur den Vorteil, dass es Karteien gibt und Berater, die bei der Vermittlung und dem Finden passendender Tagespflegepartner unterstützen können, auch haben beim Jugendamt gelistete Tagesmütter beispielsweise die Möglichkeit, Zuschüsse zur Rentenversicherung zu erhalten. Auch die Beteiligung an einer Sammelhaftpflicht ist nur über das Jugendamt möglich.
Der Nachteil bei dieser organisierten Vermittlung durch das Jugendamt ist meistens, dass (besonders in Großstädten) mehr Tagesmutter gebraucht werden, als es Angebote gibt. So kann es vorkommen, dass ein Tageskind vermittelt wird, weil die Eltern dringend einen Tagespflegeplatz benötigen, weniger da Tageskind und Tagesmutter gut zusammen passen.
Tagesmutter und Tageskind sollten zusammen passen
Es wird aber keine Tagesmutter gezwungen, ein Kind aufzunehmen. Die Tagesmutter kann also immer noch ablehnen, wenn sie Zweifel hat, ob das Tageskind oder die Vorstellungen von der Betreuung in ihr Angebot passen. Auch bei späteren fachlichen Fragen, sowohl seitens der Tagesmutter als auch der Eltern, reagieren die Jugendämter meist freundlicher, wenn auch die Vermittlung über sie stattgefunden hat.
Tageskinder finden über Institutionen
Neben dem Jugendamt gibt es viele weitere Institutionen, die Tagesmütter oder Tageskinder vermitteln. Dazu gehören häufig auch gemeinnützige Vereine, kirchliche Verbände oder auch die Nachbarschaftshilfe, die diesen Service anbieten. Der Bundesverband der Kinder in Tagespflege bietet ebenfalls eine Vermittlung an.
Oft leiten die Institutionen die Tagesmutter an kleinere Verbände von Tagesmüttern weiter. Der Vorteil dieser kleinen Verbände liegt in der persönlicheren Betreuung. Meistens besteht ein engerer Kontakt zu Eltern und Tagesmüttern und die Vermittlung erfolgt eher danach, wer gut zusammen passt.
Zudem gibt es private Agenturen und Vermittlungsbüros, die Eltern mit und Tagesmutter zusammen bringen. Häufig richten sich diese Vermittlungsbüros an Eltern, die Angestellte in bestimmten Betrieben sind. Wenden sich aber Eltern privat – und nicht als Angehörige bestimmter Firmen – an die Vermittler, wird nicht selten eine hohe Vermittlungsgebühr verlangt. Darum ist es unwahrscheinlicher, auf diesem Wege mit „privaten“ Eltern zusammenzukommen.
Als Tagesmutter privat auf die Suche gehen
Zudem gibt es zahlreiche private Möglichkeiten in Eigeninitiative als Tagesmutter Kinder zur Betreuung zu finden. Dazu zählen Annoncen in (lokalen) Tages- und Wochenzeitungen, Aushänge und schwarze Bretter in Supermärkten, Kindergärten oder Geschäften mit Kinderspielzeug oder -bedarf.
Auch das Anfertigen von Flyern, die in der Gegend verteilt oder ausgehängt werden, zählt zu den Initiativen, die eine Tagesmutter ohne Unterstützung einer Einrichtung oder Verbandes starten kann. Hier bietet sich auch das Aufsuchen von Spielplätzen an.
Nicht zuletzt kann auch über den Bekanntenkreis verbreitet werden, dass Tagesplätze zu vergeben sind. Dabei sei jedoch erwähnt, dass die Betreuung von Kindern befreundeten Eltern durchaus eigene Schwierigkeiten und Probleme mit sich bringen kann, die bedacht werden sollten.